Medienmitteilung vom 13.7.2015

Vision Werk Klybeck : Ein Umnutzungsprojekt für erschwingliches Wohnen, Arbeiten, Werken und Leben im heutigen Werk Klybeck

2013 gab die BASF ihren Rückzug aus dem Werk Klybeck bekannt. Eine Arbeitsgruppe aus dem Umfeld des Werkraums Warteck pp und der Wohngenossenschaft Klybeck hat darauf reagiert und ein Zukunftsszenario zur Nutzung eines Teils des Werkareals entwickelt. Entstanden ist: die Vision Werk Klybeck (VWK).

Die VWK möchte auf dem nördlichen Abschnitt der Parzelle 3090 das Neben- und Miteinander von urbanen Lebensentwürfen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Gewerbe, (Sozio-)Kultur, Gastronomie und Vermittlung ermöglichen. Infrastrukturen sollen gemeinsam geteilt und in Selbstverwaltung betrieben werden. Dies senkt die Kosten, fördert Gemeinschaft und schont die Umwelt.

Die VWK sehen wir als Chance für eine zukunftsweisende Quartier- und Stadtentwicklung, welche die Ressourcen und Ideen der BewohnerInnen aktiv mit einbezieht. Gleichzeitig kann neuer, erschwinglicher Wohn- und Arbeitsraum entstehen. Auf der neu eingerichteten Webseite www.visionwerkklybeck.ch können Interessierte mehr über das Projekt erfahren.

 

Vision Werk Klybeck: Ein Mikroorganismus aus Leben, Wohnen, Gewerbe, Arbeiten, Offenen Werkstätten und (Sozio-)Kultur

Im nördlichen Teil der heutigen Parzelle 3090 soll ein neuartiges Laboratorium aus unterschiedlichen Lebens-, Arbeits- und Wohnentwürfen entstehen. Das Areal grenzt im Norden an die Klybeckstrasse und die Häuser der Wohngenossenschaft Klybeck (WGK), im Süden an die arealinterne Verlängerung der Mauerstrasse und dem dahinter liegenden Industriegelände.

Wir möchten in diesem Areal eine multifunktionale Nachbarschaft entwickeln, welche das Mit- und Nebeneinander aus Wohnen, Arbeiten, Offenen Werkstätten, Gewerbe und (Sozio-)Kultur ermöglicht und fördert. Entstehen soll ein Mikroorganismus, der gemeinsam funktioniert.

Durch die Umnutzung bestehender Gebäude, genossenschaftlichem Wohnungsbau sowie Selbstorganisation und aktiver Partizipation schaffen wir bezahlbare Arbeitsstätten, erschwingliche Wohnmieten und Raum für Gemeinschaftlichkeit und innovative Prozesse. Basierend auf der Idee von Commons, von gemeinsam geteilten und betriebenen Gemeingütern  und Know-how, kann Vieles entstehen, der Komfort erhöht und die Umwelt geschont werden. Die Mischnutzung bildet ein flexibles und kreatives Scharnier, zur bestehenden Industrie und dem benachbarten Wohnquartier.

Kern des räumlichen Entwurfs ist einerseits eine integrative Haltung gegenüber den bestehenden architektonischen Strukturen und Bauten, andererseits eine in Etappen gedachte Entwicklung von Neubauten.

Das Dreieck Klybeck entsteht prozesshaft: Per sofort liesse sich beispielweise der Parkplatz bespielen oder die zwei an den Parkplatz angrenzenden Gebäude für Werken, Gewerbe und sozio-kulturelle Aktivitäten umnutzen. Weitere Zugänge, Umbauten, Wohn- und Neubauten werden etappiert in Angriff genommen. So kann eine lebendige und vielfältige Nutzungsstruktur auch räumlich wachsen. Die Vielfalt und die Grössen der bestehenden Industriebauten ermöglichen eine Umnutzung und setzen die Basis für ein multifunktionales Areal. Ebenso ermöglichen die vorhandenen Bauten einen “direkten und schnellen” Projektstart  und können ohne grossen Mehraufwand genutzt werden.

Eine Wohn-, Werk-, Gewerbe- und Sozio-Kultur-Zone

In der zukünftigen WohnZone sollen das Neben- und Miteinander vielfältiger Wohnformen ermöglicht werden und unterschiedliche individuelle Lebensentwürfe Platz finden. Es soll verschiedene und flexible Wohntypen und Wohnungsgrössen geben und Raum gemeinsam geteilt werden. Dies lässt eine Durchmischung von Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu.

Die WerkZone steht für offenes und gemeinschaftliches Arbeiten und für das Teilen von Know-how und Infrastruktur. Die Werkzone soll zu einem Experimentierfeld für offene Werkstätten werden. Allrounder, Laien und SpezialistInnen treffen hier aufeinander und können transdisziplinär kooperieren. Es werden Werkzeuge, Materialien, Maschinen und Knowhow getauscht und/oder kostengünstig zur Verfügung gestellt.

Die Zone SozioKultur steht bei uns für Begegnung, Austausch, gemeinschaftliche Aktivitäten, Bildung, Kultur und Kunst. Wir streben auch hier Vielfalt und Durchmischung an. Ebenfalls können in diesen Bereich Institutionen wie beispielsweise Jugendhäuser, Beratungsstellen oder ein Familientreffpunkte Raum finden. In der Zone SozioKultur hat es auch Platz für Tanz- und Bewegungskurse, Theateraktivitäten, Gesundheitsprävention, Konzerte, Ausstellungen, (Kultur-)Gastronomie und vieles mehr.

Die GewerbeZone ist interessiert an einer vielfältigen Mischung von Gewerbe und Dienstleistungen. Das daraus entstehende Angebot soll zur Bereicherung des gesamten Quartiers beitragen und sein Nahversorgungspotential verbessern.

Der Verein Vision Werk Klybeck
Getragen wird Vision Werk Klybeck (VWK) vom Verein Dreieck Klybeck. Die Gründung des Vereins Vision Werk Klybeck wurde aus einer Arbeitsgruppe aus dem Umfeld des Werkraums Warteck pp und der Wohngenossenschaft Klybeck initiiert. Sie hatte sich als Reaktion auf die bevorstehenden Umstrukturierungen im Werkareal Klybeck gebildet. Befasst hat sie sich mit der Zukunft der bestehenden Industriegebäude und den Möglichkeiten, welche sich bei einer Umnutzung der Gebäude für das Quartier auftun.

Vision Werk Klybeck nährt sich aus den Erfahrungen von Werkraum Warteck pp und Werkraum Schlotterbeck. Sie bezieht sich zusätzlich auch auf die Erfahrungen von Projekten wie Kiosk AG, nt-Areal, Unternehmen Mitte, Gundeldingerfeld und Walzwerk Münchenstein. Freudig nimmt die Dreieck Klybeck aber auch die aktuellen Entwicklungen wahr von: Neustart Schweiz, NeNa1, LeNa. Kraftwerk 1+2, Kalkbreite, Transition Town, Zimmerfrei, Gnischter, wohnen und mehr, Mehr als Wohnen, Mietshäuser Syndikat und all den Vielen mehr.

Beteiligte sind: Daniel Reichmuth, Mitglied Wohngenossenschaft Klybeck / ehemalig Werkraum Warteck pp / Werkraum Schlotterbeck, Maurits de Wijs, Fonds Werkraum Warteck pp, Nadia Stöcklin, ehemalig Fonds Werkraum Warteck pp, Fritz Rösli Präsident Werkraum Warteck pp, Christoph Scheidegger, Architekt / Neubasel, Sibylle Hauert Wohngenossenschaft Klybeck, Martin Thüring Vorstand Werkraum Warteck pp, Ivo Balmer Soziologe / Mietshäuser Syndikat BS

 

Kontakt: Verein “Dreieck klybeck” // Daniel Reichmuth // Klybeckstrasse 243 // 4057 Basel