Die Planung für das neue Quartier wird Jahre dauern

Als vor rund drei Jahren die BASF beschloss, das Klybeck-Areal der ehemaligen Ciba-Spezialitätenchemie zu verkaufen, war klar: Mit dem Quartier wird über kurz oder lang etwas geschehen. Auch Novartis beabsichtigt, nicht mehr benötigte Grundstücke einer anderen Verwendung zuzuführen. Klar ist aber schon heute, dass Novartis die beiden «Filetstücke» am Kleinbasler Rheinufer behalten will – «als strategische Reserve», sagte Matthias Leuenberger von Novartis Schweiz an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit BASF und dem Kanton Basel-Stadt. Welche Grundstücke der Kanton schliesslich effektiv kauft, sei noch offen.

Zusammenhängendes Quartier

Mit der unterzeichneten Planungsvereinbarung hätten sich die Partner darauf verständigt, ein neues, zusammenhängendes Stück Stadt zu entwickeln, sagte Baudirektor Hans-Peter Wessels. Dieses soll eine eigene Identität erhalten und «optimal an die Nachbarquartiere angebunden» sein. Das grosse Areal biete Raum für unterschiedlichste Nutzungen wie Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur und öffentliche Einrichtungen. Wohnen ist in unterschiedlichen Segmenten vorgesehen. Als grösste zusammenhängende Grünfläche wird dem Horburgpark noch grössere Bedeutung zukommen als bisher.

Teil des Innovationsparks?

Rund 50’000 Quadratmeter Grundstücksfläche sollen für die laufende Marktnachfrage nach Wirtschaftsflächen bereitgestellt werden, eventuell auch als Erweiterungsstandort für den Innovationspark von Basel Area, dessen erster Teil in Allschwil im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde. Auch Aufenthaltsflächen mit Freizeitmöglichkeiten, zum Beispiel Verbindungen zu Rhein und Wiese, oder Kulturnutzungen sollen möglich sein. Denkbar sei, dass die Mauerstrasse bis an den Rhein gezogen oder die Kleinhüningerstrasse verlängert wird. In der zweiten Jahreshälfte 2016 beginne eine städtebauliche Testplanung, bei der mehrere Planungsbüros unterschiedliche Entwicklungsszenarien entwerfen sollen. Die erarbeiteten Szenarien werden voraussichtlich bis Ende 2017 «in einer Synthese verdichtet», wie es in der Medienmitteilung heisst.

Umsetzung frühestens ab 2023

Danach wird ein Stadtteilrichtplan Klybeck-Kleinhüningen erstellt, der die behördenverbindliche Grundlage für alle weiteren Planungsschritte sein und öffentlich aufgelegt werden soll. Mit der Umsetzung könne allenfalls 2023 begonnen werden.

Die interessierte Bevölkerung werde sich frühzeitig beteiligen können, wenn Grundlagen für die Testplanung erarbeitet würden. Die Planungspartner führen ein Beteiligungsverfahren durch, damit die Bevölkerung ihre Interessen einbringen kann. Über den aktuellen Planungsstand informiert fortlaufend die Internetseite www.klybeckplus.ch. Gestern Abend wurden die Quartiervereine und das Stadtteilsekretariat informiert.

Arealteile westlich der Klybeckstrasse lägen im Perimeter des Raumkonzepts «3Land» rund um das Dreiländereck. Das Areal befindet sich darüber hinaus in der Nachbarschaft der Hafen- und Stadtentwicklung Kleinhüningen-Klybeck. Die Planung dieser verschiedenen Entwicklungen verlaufe weitgehend unabhängig voneinander, werde aber laufend aufeinander abgestimmt und wird im genannten Stadtteilrichtplan zusammengeführt werden.

Altlasten werden saniert

Nur ein Areal an der Mauerstrasse weise chemische Verschmutzungen auf. Es werde derzeit saniert, sagte Klaus Ruf, Geschäftsführer der BASF Schweiz. Die Arbeiten dürften 2019 abgeschlossen sein. Auf dem Areal von Novartis wurden 600 Bodenbohrungen vorgenommen und bislang nichts Verdächtiges gefunden, sagte Leuenberger. Ein Bericht zu den Belastungen werde im September des laufenden Jahres veröffentlicht.

 

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