Angriff der Saat-Piraten

Eine neue Tomatensorte soll große Agrarkonzerne ärgern. “Sunviva”, eine Freilandsorte mit kleinen gelben Früchten, hat revolutionäre Nutzungsregeln: Sie darf niemals patentiert werden.

http://opensourceseeds.org/

Die Deutschen lieben Tomaten. Pro Kopf und Jahr verputzen sie in etwa 25 Kilogramm. Ein Drittel davon ist frisch, der Rest verarbeitet, zu Ketchup zum Beispiel.
“Sunviva”, so viel kann man schon mal sagen, wird zu diesem Verbrauch kaum einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Freilandtomate wird nicht in den Gewächshäusern großer Gärtnereien und Agrarbetriebe sprießen, wird nicht die Supermarktauslagen füllen, sondern bestenfalls von Beeten und Blumentöpfen direkt auf die Teller deutscher Hobbygärtner wandern.

Trotzdem hat an diese neue Tomatensorte etwas Revolutionäres an sich: “Sunviva” gehört zu den ersten Pflanzen mit einer sogenannten Open-Source-Lizenz. Das macht die Züchtung, die zudem resistent gegen Kraut- und Braunfäule ist und kleine gelbe Früchte trägt, so besonders.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/open-source-saatgut-warum-die-tomate-sunviva-abgs-hat-a-1145093.html